Die Auszeichnung elektrisiert Reisehungrige und Weihnachtsromantiker gleichermaßen. Zwischen Lichtern, Buden und Karussell entsteht eine Frage: Was macht diesen Markt so besonders, dass er fast ganz Europa aussticht?
Der Wind kommt vom Firth of Forth, kalt und salzig, als im Dämmerlicht die ersten Lichter angehen. Vor mir glitzern Stände in den Princes Street Gardens, über allem thront die Burg – als hätte jemand eine Postkarte lebendig gemacht. Ein Verkäufer reicht mir einen Hot Toddy, Hände werden warm, Stimmen werden weich, die Stadt atmet langsam im Rhythmus der Saison. Zwei Teenager lachen am Riesenrad, eine ältere Dame tastet sich durch Schals aus Harris Tweed. Wir kennen alle diesen Moment, in dem man merkt: Es geht nicht nur um Geschenke, sondern um Nähe. Ein Geiger spielt „Auld Lang Syne“. Etwas liegt in der Luft. Etwas, das bleibt.
Warum dieser Markt Europa den Kopf verdreht
Der Reiz beginnt mit der Bühne: Edinburghs Weihnachtsmarkt schmiegt sich in die East Princes Street Gardens, flankiert vom Scott Monument und mit direktem Blick auf den Felsen der Burg. Dieses Setting macht jede Tasse Glühwein zum kleinen Theaterstück. Die Wege sind eng genug für Nähe, weit genug für ein Flanieren ohne Stress.
Dazu kommt der Mix aus international und unverkennbar schottisch. Zwischen Raclette und Apfelstrudel stehen Shortbread, Cranachan-Fudge, Wild-Burger und die unvermeidliche Portion Haggis-Fries. Kinder wuseln durch Santa Land, die Großen steigen ins Riesenrad oder in die Star Flyer, und alle treffen sich am Ende bei Live-Musik, die nicht nach Konserve klingt. Ein Markt, der dich hineinzieht, ohne zu schreien.
Offiziell auf Platz zwei eines europaweiten Votings gewählt, spiegelt der Markt eine Sehnsucht: Authentizität ohne Kitsch-Überdosis. Das Licht ist warm, die Waren sind handwerklich, die Stadt liefert den Rest. **Zweitbester Weihnachtsmarkt Europas** heißt nicht „zweite Wahl“, sondern: exzellent kuratiert, zugänglich, fotogen, familienfreundlich. Ausgerechnet britisch – und doch zutiefst europäisch in seiner Mischung aus Tradition, Erlebnis und Kulinarik.
So holst du das Maximum aus deinem Besuch
Wer kann, kommt unter der Woche ab 16 Uhr. Das Licht kippt, die Stimmung wird gold, und die Warteschlangen halten sich in Grenzen. Starte am Eingang beim Scott Monument, nimm den ersten Rundgang ohne zu kaufen, und markiere mental drei Stände, an die du zurück willst. Danach Hot Toddy oder Kakao, erst dann ins Riesenrad – so setzt du einen klaren Rhythmus.
Wartezeiten sind der unsichtbare Dieb. Plane Slots für beliebte Fahrgeschäfte ein, und nimm größere Lücken für die Essensstände. Viele Buden nehmen Karten, doch ein bisschen Bargeld rettet dich, wenn das Terminal spinnt. Seien wir ehrlich: Niemand bereitet minutiöse Tourpläne für Weihnachtsmärkte vor. Ein lockeres Zeitfenster, warme Schuhe, Powerbank – mehr braucht es selten.
„Ich komme jedes Jahr wegen der Mischung – die Burg, der Geruch von Nelken, und dann dieser Moment, wenn die Musik die Gespräche übertönt“, sagt eine Standbetreiberin und lächelt in ihren Schal.
- Beste Foto-Spots: Stufen am Scott Monument, Brücke The Mound, oberste Gondel im Riesenrad.
- Wärme-Strategie: Schichtenprinzip, Handwärmer, ein Schal als Not-Decke.
- Budget-Trick: Erst bummeln, dann gezielt kaufen – so vermeidest du Impulskäufe.
Praktisches, das dir niemand sagt
Die Anreise wirkt glamourfrei, funktioniert aber tadellos. Vom Flughafen bringt dich die Tram direkt zur Princes Street, Waverley Station liegt einen gemütlichen Spaziergang entfernt. Wer von Glasgow kommt, nimmt den stündlich pendelnden Zug. **Edinburgh Christmas Market** ist zentral, also liegt das Nadelöhr eher beim Rückweg – kurze Wege, große Massen. Ein Abstecher in eine Seitenstraße zum Verschnaufen kann Wunder wirken.
Preislich ist es ein Balanceakt. Ein Glühwein kostet mehr als auf dem Dorffest, dafür bekommst du Aussicht und Atmosphäre gratis. Spare, indem du Speisen teilst und Snacks an Ständen mit Tagesangeboten wählst. **Princes Street Gardens** liefern Kulisse, George Street oft die ruhigeren Momente – zwei Welten, die sich abends schön ergänzen. Typischer Fehler: zu früh kaufen und dann tragend bereuen.
Wer’s ruhiger mag, kommt spät – nach 20 Uhr dünnt es aus, und die Musik trägt sanfter. Familien fühlen sich am Vormittag am wohlsten. Regen? Dann wird’s erst recht schön: Lichter spiegeln, Pfützen glitzern, Jacken knistern. Der Markt wächst mit dem Wetter, nicht gegen es. Und ja, die Burg steht auch im Nieselregen wie gemalt.
Was bleibt, wenn die Lichter ausgehen
Ein Weihnachtsmarkt ist mehr als die Summe von Ständen. Hier wird ein Stadtgefühl in Warmlicht getaucht, und du nimmst ein Stück davon mit – als Foto, als Geruch, als kleine Geschichte im Kopf. Vielleicht war es die pfeifende Windböe, die dich mit einem Fremden an einen Tisch gedrückt hat. Vielleicht die Geige, die plötzlich alle Gespräche einfing. Europa hat gewählt, doch am Ende wählt jede und jeder selbst: den Moment, der hängen bleibt. Die Nummer zwei auf dem Papier kann in deiner Erinnerung die Nummer eins werden. Manchmal ist das Ranking nur der Türöffner, und der Rest passiert spontan, im Gehen, im Staunen, im Warmwerden.
| Point clé | Détail | Intérêt pour le lecteur |
|---|---|---|
| Kulisse | Burgblick, Gärten, Lichterachsen | Unvergessliche Fotos und Stimmung |
| Timing | Wochentags ab Dämmerung, spät am Abend | Kürzere Wartezeiten, weiches Licht |
| Erlebnis-Mix | Fahrgeschäfte, Live-Musik, lokale Produkte | Für Familien, Paare und Solo-Reisende gleichermaßen |
FAQ :
- Wie komme ich am einfachsten hin?Mit der Tram vom Flughafen zur Princes Street oder per Zug nach Waverley, dann zu Fuß in wenigen Minuten.
- Welche Uhrzeit ist am angenehmsten?Unter der Woche zur Dämmerung für Fotos, nach 20 Uhr für mehr Ruhe, vormittags für Familien.
- Ist der Markt kinderfreundlich?Ja, es gibt Bereiche wie Santa Land und sanfte Fahrgeschäfte, plus viele süße Snacks.
- Kann ich cashless zahlen?Meistens ja, viele Stände akzeptieren Karten; ein wenig Bargeld hilft bei Ausfällen.
- Was sollte ich unbedingt probieren?Hot Toddy oder schottischen Kakao, Shortbread-Varianten, etwas Herzhaftes wie Wild-Burger.









Loved this! The mix of Harris Tweed, Hot Toddy, and live fiddle sounds like pure winter magick. Defintely moving this up my travel list.
Second best in Europe, huh? Rankings are nice, but crowds and prices can frost the mood. Any honest take on weekend congestion vs weekdays?